Google Hangouts und TeamViewer sind beide starke Tools für ihre jeweiligen Aufgaben. Hangouts ist eine Kommunikations-App, deren Hauptfunktion Gruppen-Audio- und Videoanrufe sind. TeamViewer ist in erster Linie ein Bildschirmfreigabe- und Fernzugriffsprogramm. Beide Anwendungen haben sich jedoch als kommerzielle Videokonferenzoption positioniert. Also, was ist das Beste?
Tipp: Google Hangouts wird in die beiden Apps „Meet“ und „Chat“ für Video- und Textkommunikation aufgeteilt. Alle bisherigen Funktionen sind weiterhin vorhanden und beide sind in der geschäftsorientierten G Suite enthalten.
Preis
Ein Hauptargument für Privatanwender und Unternehmen sind die Kosten. Die gute Nachricht für Heimanwender ist, dass beide Produkte für nicht-kommerzielle Zwecke kostenlos erhältlich sind.
Für Unternehmen. TeamViewer-Lizenzen sind je nach Lizenzstufe für eine Jahresgebühr zwischen 749 und 2839 US-Dollar erhältlich. Die günstigste Lizenz gilt für einen Benutzer mit jeweils einer Verbindung. Das teuerste deckt unbegrenzte Benutzer mit bis zu drei aktiven Verbindungen gleichzeitig ab.
Google erhebt eine monatliche Gebühr pro Nutzer für den Zugriff auf die G Suite, die Google Hangouts umfasst. Die Preise reichen von 6 bis 25 US-Dollar pro Benutzer und Monat. Die G Suite-Lizenz bietet jedoch Zugriff auf eine Vielzahl anderer Google-Produkte, mit denen TeamViewer nicht konkurrieren kann.
Preislich gibt es für Heimanwender keinen klaren Gewinner. Für Unternehmen hängt der Wert der Kosten wirklich davon ab, wie viele Benutzer Zugriff auf die Hangouts-Funktionalität benötigen und ob der Rest des G Suite-Toolsets genutzt werden kann, wodurch Kosten für andere Lizenzen, wie z. B. Bürosoftware, eingespart werden.
Die Unterstützung
Für Benutzer der kostenlosen Stufe bieten sowohl TeamViewer als auch Google Hangouts eine Wissensdatenbank und ein Community-Forum. TeamViewer bietet auch E-Mail- und Telefon-Support sowie kostenlose Online-Kurse.
Google Hangouts bietet zwar einen E-Mail-, Telefon- und Live-Chat-Support, diese stehen jedoch nur zahlenden Nutzern mit Administratorrechten zur Verfügung.
Die Anzahl der verfügbaren Support-Optionen für kostenlose Konten ist mit TeamViewer deutlich besser. Bei kostenpflichtigen Konten sind sich die beiden Produkte viel ähnlicher. Google bietet mit der Live-Chat-Option etwas mehr Flexibilität, aber die nicht kostenlosen Support-Optionen stehen nur Admin-Benutzern zur Verfügung, also gewinnt hier TeamViewer.
Qualität
Beide Produkte werben für HD-Video und hochwertiges Audio, veröffentlichen jedoch keine tatsächlichen Daten. Realistischerweise hängt die Qualität beider Dienste mehr als alles andere von der Internetverbindung ab. Weder TeamViewer noch Google Hangouts haben hier einen Vorteil.
Anzahl der Anrufmitglieder
TeamViewer kann bis zu 300 Personen gleichzeitig in einer Videokonferenz haben. Mehrere Benutzer können ihre Bildschirme gleichzeitig in einem gekachelten Layout anzeigen. Mit Google Hangouts können bis zu 25 kostenlose Nutzer an einem Videoanruf teilnehmen. Kostenpflichtige Konten können je nach Lizenzstufe zwischen 100 und 250 Teilnehmer an einem Anruf haben.
Hier ist TeamViewer Google Hangouts voraus, es können mehr Benutzer gleichzeitig telefonieren, obwohl das Angebot von Google wahrscheinlich meistens mehr als ausreichend ist.
Zusätzliche Funktionen
TeamViewer ermöglicht es Benutzern in einem Videoanruf, Dateien direkt zu teilen, ohne ein anderes Tool verwenden zu müssen. Sie verfügen auch über einen Augmented Reality (AR)-Dienst, mit dem Benutzer Remote-Support und Anweisungen für physische Aufgaben bereitstellen können.
Google Hangouts bietet eine vollständige Integration mit anderer G Suite-Software, sofern diese verwendet wird. Die kostenpflichtige Infinity-Plattform von Pexip ermöglicht es Google Hangouts-Benutzern, nahtlos mit einigen anderen beliebten Konferenzsoftware-Tools zu telefonieren, eine potenziell wertvolle Funktion für geschäftliche Besprechungen.
Beide Plattformen verwenden eine starke Verschlüsselung, um die gesamte Kommunikation zu sichern. TeamViewer wirbt jedoch damit, dass sie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwenden, die sogar TeamViewer daran hindern würde, die Kommunikation zu überwachen.
Schlussfolgerungen
Insgesamt sind die beiden Produkte für Heimanwender relativ ähnlich aufeinander abgestimmt. Für Geschäftsanwender ist das Hauptproblem wahrscheinlich der Anwendungsfall. Insbesondere wenn ein Unternehmen den Rest der G Suite-Software, die in den Lizenzkosten enthalten ist, gut nutzen kann, ist Google Hangouts wahrscheinlich eine solide Option. Wenn ein Unternehmen jedoch nur eine Videokonferenzlösung wünscht, ist TeamViewer wahrscheinlich die bessere Wahl.